High Potentials mal ganz sachlich betrachtet

High Potentials mal ganz sachlich betrachtet

High Potentials sind die Zukunft jedes Unternehmens, der bundesdeutschen Volkswirtschaft und der ganzen Menschheit sowieso. Jedes Unternehmen will sie gerne haben und jeder Berufseinsteiger fühlt sich zu einem berufen (und zwar noch bevor das Online-Studium abgeschlossen ist oder die ersten drei Zeilen Code programmiert sind, die den Rechner nicht zum Absturz bringen). Natürlich haben sich auch die Feuilletons des Landes dieser Spezies schon angenommen, genauso wie es auch Personaldiagnostiker getan haben. Jeder will sie haben und alle wollen welche sein. Wie geht das eigentlich und wer macht dann eigentlich noch die gemeine Fußarbeit? Fragen über Fragen…


Wie viele High Potentials gibt es wirklich?

Viele menschliche Eigenschaften und somit auch Bewerber- oder sogar High Potentials-Eigenschaften sind normalverteilt. Dazu gehört die Körpergröße ebenso wie kognitive Fähigkeiten, die meisten Persönlichkeitseigenschaften oder viele andere Attribute. Natürlich gibt es auch Eigenschaften, die nicht normalverteilt sind, z.B. Aggressivität oder klinische Störungsprofile. Doch viele der Eigenschaften, die für Auswahlverfahren und damit die Identifikation von High Potentials relevant sind, sind normalverteilt.

Die Normalverteilung gibt standardisiert an, wie viel Prozent einer Population (z.B. alle Deutsche, alle Bewerber oder alle High Potentials) bei einer Eigenschaft (z.B. Intelligenz) in einem bestimmten Wertebereich fallen. Beispiel kognitive Testverfahren: Intelligenztests sind so genormt, dass diese einen Mittelwert von 100 haben und eine Standardabweichung von 15 Punkten. Per Definition sind damit 50% überdurchschnittlich, 50% unterdurchschnittlich, knapp 16% (+1 Standardabweichung oder größer) sind schon deutlich überdurchschnittlich und weniger als schlappe 2,5% befinden sich im tatsächlichen Hochbegabtenbereich. Wie kommt es also, dass jeder und alles hochbegabt oder zumindest überdurchschnittlich ist?


Der “better-than-average effect”

Aus der Sozialpsychologie ist bekannt, dass Menschen generell danach streben ein positives Selbstwertgefühl aufrecht zu erhalten. Ein Mittel der Wahl hierfür ist es auch, sich selbst manchmal in einem etwas positiverem Licht zu sehen. Dies führt zum sog. better-than-average-effect (besser als der Durchschnitt). Dieser zeigt sich in folgendem Phänomen: Wenn dreißig zufällig ausgewählte Individuen in einem Raum sind und die Frage fällt, wer denn alles mehr Humor hätte als der durchschnittliche Zeitgenosse, stellt man verblüfft
fest – alle. Das gleiche funktioniert mit Autofahren (alternativ in Bezirken mit erhöhter Litschi-Quote auch Fahrradfahren), überdurchschnittlich kreativen Einfällen oder auch mit jeder anderen Eigenschaft, die positiv bewertet wird. Dies führt nicht nur soweit, dass sowieso alle Eltern ihre Kinder für hochbegabt halten, sondern sogar, wie eine Studie herausfand, Personen die im Gefängnis sitzen, sich für
prosozialer halten als der Durchschnittsbürger.
(Schöner Titel des Artikels: Behind bars but above the bar…)


Skandal: Statistiker behaupten, dass nicht jeder Bewerber ein High-Potential ist

Kommen wir zurück zu unserer Normalverteilung. Gehen wird einfach einmal vereinfacht davon aus, dass berufliches Leistungspotenzial ebenfalls normalverteilt ist. Demnach kann also erwartet werden, dass genau 2,3% aller Bewerber für das High-Potentials-Programm in diesen Extrembereich fallen würden und zumindest knapp 16% deutlich überdurchschnittlich sind.

Bei einer theoretisch 100% treffsicheren Eignungsdiagnostik (was praktisch nie erreicht werden wird) bräuchte also jedes Unternehmen für ein wirklich hochbegabten Bewerber ca. 50 Bewerbungen pro Stelle. Was machen dann die ganzen anderen Bewerber? – egal…

Eine ganz verwegene Annahme wäre noch, dass es statistisch völlig plausibel wäre anzunehmen und zu akzeptieren, dass es sich bei den allermeisten Unternehmen (außer bei Ihrem natürlich!) um ganz und gar durchschnittliche Unternehmen handelt, bei denen meist vollkommen durchschnittliche Mitarbeiter (natürlich außer Ihnen!) arbeiten. Aber das halte ich für absolut ausgeschlossen….. 😉






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