Nachdem wir im letzten Beitrag gesehen haben, was “Teamfähigkeit” eigentlich bedeutet, was ein Teamplayer mitbringen muss und welche Verhaltensweisen und Prozesse erfolgreiche Teams ausmachen, wollen wir Ihnen heute zeigen, wie Sie mittels Fragetypen nicht nur im persönlichen Gespräch, sondern auch schon in der Vorauswahl herausfinden, ob Ihre Bewerber teamfähig sind.
Durch den biographischen Ansatz der Personalauswahl oder mit Hilfe der Critical Incident Technique lassen sich Interviewfragen erstellen, um bestimmte Aspekte des zu erwartenden Verhaltens im Team abzuprüfen. Im Folgenden dazu jeweils ein Beispiel
Biographische Fragen
Beim biographischen Ansatz fragen Sie Ihre Kandidaten nach vergangenen Situationen, in denen sie bereits im Team (auch im Studium) gearbeitet haben.
Ein Beispiel: „Bitte beschreiben Sie uns eine Situation, in der Sie in einem Team gearbeitet haben und die Aufgabenstellung anfangs unklar war. Was haben Sie konkret dazu beigetragen, dass alle Teammitglieder auf einen „gemeinsamen Nenner“ gekommen sind?“
Diese Frage würden dann auf den Aspekt der Zielklarheit abzielen.
Critical Incident Technique
Hier werden Sie als Grundlage für eine Frage Situationen nehmen, die in einem Unternehmen besonders kritisch sind im Hinblick auf den Erfolg eines Teams. Dies könnte zum Beispiel sein, dass Projekte dadurch in Verzug geraten, weil nicht alle Teammitglieder sich gegenseitig auf dem laufenden halten.
Beispielfrage: „Bitte stellen Sie sich vor, Sie arbeiten in einem Projektteam an XY (z.B. der Entwicklung einer Holzschraube) und haben das Gefühl, dass sich die Anforderungen von Kundenseite geändert haben könnten. Wie stellen Sie sicher, die nötigen Informationen zu bekommen?“
Die Antwort „Ist mir egal, man wird mir schon Bescheid sagen, wenn sich was ändert“ könnte in diesem Falle eher suboptimal sein, während „im nächsten Projektmeeting kurz nachfragen, ob es ein Update von Kundenseite gibt“ viel unnötige Arbeit ersparen wird, ohne jemandem auf den Schlips zu treten.
Und wie sieht es mit virtuellen Teamplayern aus?
Eine besondere Herausforderung stellt sich bei virtuellen Teams, die räumlich und teils sogar durch Zeitzonen getrennt sind, bspw. wenn ein Projektmitarbeiter in China sitzt, einer in Brasilien und die übrigen in Stuttgart. Hier sind dann neben den Fähigkeiten, die „klassische“ Teamplayer mitbringen, auch noch eine gewisse Persistenz und Kreativität nötig, sich durch alternative Kommunikationskanäle effizient auszutauschen, sowie Unabhängigkeit und ein gewisses Maß an Vertrauen gegenüber dem Teammitglied, da man sich ja nicht persönlich treffen wird.
Teamplayer schon frühzeitig als solche erkennen
Sie müssen bei der Personalauswahl nicht bis zum zeitintensiven persönlichen Gespräch warten, um die Teamfähigkeit Ihrer Bewerber zu testen – und dann festzustellen, dass diese gar nicht passen. Schon in der Vorauswahl lassen sich die obigen Fragetypen anwenden, z.B. im zeitversetzten Videointerview.
Generell lässt sich sagen: Gewisse Eigenschaften und Kompetenzen Ihrer Bewerber können Sie mittels Online Assessments schon in der Vorauswahl abprüfen.